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5 wichtige Blutwerte, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen – … aber kennen sollten!

Den zweiten Vortrag beim Gesundheitstag in Unterberg, am Donnerstag, dem 14. September 2023, referierte DDr. Dietmar Rösler zum Thema „5 wichtige Blutwerte, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen – … aber kennen sollten“.

DDr. Dietmar Rösler

In der täglichen Praxis werden bei HerzpatientInnen routinemäßig die Cholesterinwerte mit dem LDL- und HDL-Wert, die Triglyceridwerte, möglicherweise auch der Nüchternblutzuckerwert und der Langzeitblutzuckerwert erhoben. Auch die Harnsäurewerte, und die Leber- und Nierenwerte werden kontrolliert. Bei jeder Kontrolle geht es um „Wert passt“ oder „Wert passt nicht“.

Diese unbestritten wichtigen und aussagekräftigen Parameter bestätigen den Erfolg einer Therapie oder weisen darauf hin, dass es noch zusätzlichen Handlungsbedarf gibt. Nur, um wirklich Einblick in die Gesundheit unserer Körperzellen zu erhalten, sind aus ernährungsmedizinischer Sicht weitere Laborparameter wichtig, von denen nun 5 für die Herz-Kreislaufgesundheit ganz besonders wichtige, vorgestellt werden.

  • Lipoprotein A

Lipoprotein (a), kurz Lp(a), ist eines der Eiweiße (Proteine), die den Transport von Fetten durch das Blut ermöglichen. Lp(a) besteht aus einem LDL-Cholesterinpartikel und einem Eiweiß. Es transportiert bevorzugt Cholesterin zu defekten Gefäßwänden. Dadurch wird die Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose) vorangetrieben. Der Lp(a)-Spiegel im Blut ist erblich bedingt oft erhöht. Personen mit hohen Lp(a)-Werten haben im Vergleich zu Personen mit niedrigen Werten ein bis zu fünffach erhöhtes Risiko für eine Verengung der Herzkranzgefäße und ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt.

Der Lp(a)-Spiegel bleibt im Laufe des Lebens nahezu unverändert und muss damit nur einmal bestimmt werden. Der Wert für Lp(a) im Blut sollte kleiner als 30 mg/dL (oder 75 nmol/L) sein. Ist dieser Wert nicht erhöht, besteht keine genetische Neigung zur Gefäßverkalkung, was den Risikofaktor Lp(a) betrifft. Für Betroffene mit erhöhtem Lp(a) steigt die Gefahr, an Arteriosklerose zu erkranken weiter, wenn zusätzlich erhöhte LDL-Cholesterinwerte vorliegen.

  • Homocystein

Homocystein ist eine Substanz, die im Stoffwechsel während der Verstoffwechselung der essentiellen Aminosäure Methionin entsteht. Das Homocystein hat im menschlichen Körper die Aufgabe, die Bildung von anderen Aminosäuren zu unterstützen, aus denen dann wiederum Eiweiße (Proteine) entstehen. Homocystein wird im Stoffwechsel normalerweise wieder abgebaut. Funktioniert dieser Abbauprozess nicht, zeigt sich das in erhöhten Homocysteinspiegeln im Blut. Und das macht im Körper Probleme: Es steigt das Risiko für Arterienverkalkung, Gedächtnisverlust (Demenz), Schlaganfälle, Depressionen und sexuelle Funktionsstörungen (Impotenz).

Die Ursache für erhöhtes Homocystein ist ein Mangel an B-Vitaminen, nämlich an Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12. Es sollte damit einfach sein, den Vitaminmangel auszugleichen und parallel den Risikofaktor Homocystein zu senken.

Der Wert für Homocystein im Blut sollte keiner als 12 microMol/L sein. Ideal wäre ein Wert kleiner als 10 microMol/L.

  •  Oxidiertes LDL

In unserem Körper fallen im Energiestoffwechsel ständig auch Schadstoffe an. Dazu zählen vor allem die sogenannten freien Radikale. Diese Radikale kann man sich vorstellen wie Zündfunken. Wenn sie nicht unschädlich gemacht werden, können sie Schaden anrichten, wie Biomembranen, Fettsäuren und Oberflächen zerstören und vorzeitige Alterung auslösen. Auch das schlechte LDL-Cholesterin enthält Fettanteile, die durch diese Zündfunken beschädigt und ranzig werden können. Das heißt in der Fachsprache, sie werden oxidiert. Es entsteht oxidiertes LDL. Dieses LDL im ranzigen Zustand ist das eigentlich Gefährliche. Es löst die Verkalkung der Blutgefäße aus und begünstigt das Fortschreiten von Verkalkungen. Die gute Nachricht ist, man kann oxidiertes LDL messen und man kann den „ranzigen“ Zustand beheben, indem man Schutzstoffe zuführt, wie Coenzym Q10, Vitamine E, Carotinoide und andere Schutznährstoffe (Antioxidantien). Der Messwert für oxidiertes LDL im Blut solle kleiner als 125 ng/ml sein.

  • Coenzym Q10

Coenzym Q 10, auch kurz Q10 oder Ubichinon genannt, wird einerseits im Körper gebildet und andererseits mit der Nahrung aufgenommen. In unserem Körper hat Coenzym Q10 zwei ganz wichtige Funktionen. Mit Hilfe des Coenzym Q10 setzt der Körper die mit der Nahrung zugeführte Energie aus Zucker und Fetten frei und speichert sie in Form von „Zellenergie“ (ATP-Energie). Diese Energiegewinnung findet in den Mitochondrien, den „Zellkraftwerken“ statt. Immer, wenn Energie im Körper benötigt wird, wird diese ATP-Energie herangezogen. Eine zweite Funktion besitzt Coenzym Q 10 als Radikalfänger. Mit zunehmendem Alter nimmt die Coenzym Q10-Konzentration in verschiedenen Organen ab, vor allem im Herz. Bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Statine (Cholesterinsenker), hemmen die körpereigene Herstellung von Coenzym Q10 und seine Konzentration in den Zellen sinkt. Die Folge davon sind oft Muskelschmerzen. Eine Überprüfung des Blutwertes ist daher zu empfehlen. Bei HerzpatientInnen erweist sich ein Coenzym Q10-Spiegel im Blut von größer als 2 mcg/ml als günstig.

  • Magnesium

Der Mineralstoff Magnesium ist an über 400 Funktionen im Körper beteiligt. Besonders wichtig für Herzpatienten ist, dass Magnesium einen Großteil des Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsels katalysiert. Auch die Energiespeicherung (ATP) in unserem Körper ist von Magnesium abhängig. Wadenkrämpfe, Verspannungen und ein erhöhter diastolischer Blutdruck (das ist der untere Wert in der Blutdruckmessung) sind unspezifische Zeichen eines Magnesiummangels. Da Magnesium hauptsächlich in der Zelle zu finden ist, muss man bei der Messung entweder den Vollblutwert bestimmen oder darauf achten, dass der Wert im Blutserum größer als 0,85 mmol/l ist.

Die erwähnten Blutwerte können über die Hausarztpraxis angefordert werden. Es sind allerdings zum Teil die Kosten selbst zu tragen.

Quelle:

Das Herzverband Salzburg Team bedankt sich
herzlich für die Übermittlung der Zusammenfassung
über den Vortrag von Hr. DDr. Rösler bei unserem
Mitglied Frau Mag. Gerti Markolin!

 

 

INFO:
Hier finden Sie die Zusammenfassung des Vortrages zum Thema
„Das gestresste Herz“ von Dr. Hubert Wallner:
 

 

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